Leitstand
Untersuchung zur zukünftigen Kopplung von Roboterzellen an eine digitale Plattform für die Industrie 4.0
Die Idee dahinter
Langfristig sollen über eine digitale Plattform für die Produktentwicklung schon im Entwurf Informationen zur späteren Fertigung, sowohl in technischer als auch betriebswirtschaftlicher Hinsicht, verfügbar werden.
Der Aufbau des Systems
Bisher wurde an der Erstellung einer Ontologie zur Beschreibung eines Robotermontageszenarios gearbeitet. Diese enthält erste Konzepte zur Beschreibung des Montagevorgangs, welche allerdings weiter ausgebaut werden sollen. Zudem existieren eine Datenbank und Schnittstellen, die auf der Ontologie basieren. Einer der nächsten Schritte ist die (prototypische) Anbindung eines oder mehrerer CAD-Tools an einen Montageplaner.
Anwendungen
Aktuell sind in der Ontologie Montageaufgaben für die Montage von individuellen Produkten auf Basis eines Baukastensystems für Aluminiumprofile beschrieben (allerdings noch im Aufbau).
der Planungsaufgabe kann dadurch reduziert werden.
Ansprechpartner:
Philipp M. Schäfer
Diana Peters
Institut:
Intelligentes Prozessleitsystem
Die Idee dahinter
In der Fabrik der Zukunft werden Produkte in kleinen Losgrößen aus kundenspezifizierten Bauplänen hergestellt. Im Vergleich zu einer Fertigungsstraße, die ein und dasselbe Produkt in Serie produziert, ist hier eine flexible Steuerung nötig, die mit verschiedenen Bauplänen umgehen kann und Aufgaben auf die einzelnen Maschinen dynamisch verteilen kann.
Der Aufbau des Systems
Das am ZLP in Augsburg entwickelte System ist in der Lage, einen Bauplan eines CFK-Bauteils aus einem CAD-System einzulesen und zu verarbeiten. Für jeden einzelnen Zuschnitt gibt es Produktionsschritte, die der Reihe nach abzuarbeiten sind, wie Erstellung des Zuschnitts an einer Cutteranlage, Transport des Zuschnitts in die Produktionszelle, roboterbasiertes Legen des Zuschnitts in eine Form und anschließende Qualitätssicherung. Der gesamte geplante Ablauf sowie der aktuelle Stand werden dem Nutzer visuell dargestellt.
Anwendungen
Das System wurde bereits in der Herstellung von CFK-Demonstratorbauteilen eingesetzt, unter anderem auch beim Bauweisenkolloquium zum zehnjährigen Bestehen des ZLP in Augsburg. Dabei erledigte es alle oben beschriebenen Funktionalitäten bei der Herstellung einer Druckkalotte aus CFK. Darüber hinaus wurde es auch bei internen Forschungsprojekten eingesetzt und wird stetig weiterentwickelt. Hierbei sind zum Beispiel eine weitergehende Ablaufoptimierung und die Behandlung von Fehlerfällen wichtige Themen. Auch das Management von anfallenden Prozessdaten wird in Zukunft eine wichtige Rolle spielen.
Screenshot des Prozessleitsystems während der Herstellung einer Druckkalotte aus Kohlenstofffaserzuschnitten
Ansprechpartner:
Florian Krebs
Der Virtuelle Leitstand
Die Idee dahinter
Produktionsanlagen verfügen traditionell über einen Leitstand mit vielen Monitoren und noch mehr Knöpfen, einem zentralen Leitrechner, in dem alle Informationen zusammenlaufen und einer Software zur Visualisierung der Daten.
Der Aufbau des Systems
Grundlage für den digitalen Zwilling ist ein 3D Modell der Anlage, das als Transportmittel für den digitalen Schatten, also die Visualisierung von Echtzeit-Maschinendaten dient. CAD-Modelle werden oft für Simulationen oder Offline-programmierung verwendet, um bestimmte Funktionen zu testen.
Anwendungen
Mit den Forschungsplattformen am ZLP Stade stehen Multiroboter-Faserlegetechnologien, der größte Forschungsautoklav der Welt und Serienproduktionsline für Strukturbauteile als Pilotanlagen bereit. Sie können sowohl die Rolle eines fiktiven Zulieferers als auch die einer hauseigenen Produktion einnehmen. Lösungen bzgl. End-to-End Kommunikation, Fernüberwachung und Cybersecurity können direkt an vorhandener Hardware getestet werden, ohne den Produktionsbetrieb zu stören.
Digitalisierung von Forschungsanlagen: Als Verwaltungsschale für Prozessinformationen wird ein fotorealistisches 3D-Modell der Anlage erzeugt
Vision: (Fern-)Bedienung der Forschungsanlage über ihren digitalen Zwilling durch Virtual und Augmented Reality
Verknüpfung der realen mit der virtuellen Welt: Strömungslinien und Temperaturprofil am CFK-Flügelwerkzeug im Autoklav
Ansprechpartner:
Dipl.-Ing.(FH) Sven Torstrick-von der Lieth